Nicht jede Veränderung in der Beziehung ist geplant oder gar gewollt. Oft kommen Veränderungen unerwartet und einfach so. So ist es auch, wenn wir plötzlich einen nahestehenden Menschen verlieren.
Dann bricht ein Stück aus unserer Welt heraus und alles um uns herum bleibt für einen Moment stehen. Die Fassungslosigkeit und der plötzliche Verlust haben uns voll im Griff. Je nach Umstand kann es sogar passieren, dass wir für eine Weile nicht mehr in der Lage sind unser alltägliches Leben weiter zu führen. Für den Betroffenen eine schier unerträgliche Situation.
Was aber passiert, wenn der Verlust gar nicht Dich trifft, sondern den Menschen an deiner Seite?
Siehst Du tatenlos zu, wie dein Partner leidet? Oder verfällst Du in blinden Aktionismus und beschäftigst Dich mit allem Möglichen, um der Trauer keinen Raum zu geben?
Der Umgang mit dieser Situation ist natürlich so unterschiedlich wie es auch wir Menschen sind. Aber er ist nie wirklich leicht. Mit ein paar allgemeinen Verhaltensregeln wird die Phase der Trauer aber sowohl für Dich als auch für deinen Partner erträglicher und am Ende werdet Ihr beide gestärkt daraus hervor gehen.
1. Zuhören
Hör deinem Partner zu, wenn er über seine Trauer und seine Gefühle sprechen will. Auch etwas, das Dir selbst belanglos oder unwichtig erscheint, kann für deinen Mann eine schwere Last bedeuten. Nicht Abschied nehmen zu können, die letzten Worte, die er mit dem geliebten Menschen gewechselt oder auch nicht gewechselt hat … All das ist für deinen Partner in der Phase der Trauer vielleicht bedeutsam.
Lass ihn einfach reden und unterbreche ihn nicht. Hör einfach nur zu. Wenn Du zu etwas eine andere Meinung hast, kann es sinnvoll sein nicht damit herauszuposaunen. Vielleicht kannst Du, je nach Situation, deine Argumente sanft anbringen. Am wichtigsten ist es aber immer, dass dein Mann sich alles von der Seele reden kann. Sei der Mensch, der ihm das möglich macht. Das ist das größte Geschenk, das Du deinem Schatz in dieser Situation machen kannst!
2. Nachfragen
Wenn dein Partner seine Gefühle nicht gut in Worte fassen kann, hilft oft ein sanfter Anstupser von außen. Frage sacht aber gezielt nach, wie er sich fühlt. Ob er seine Ruhe oder lieber Gesellschaft und Ablenkung haben will. Oder was er in dem Moment gerade braucht. Gerade wenn die Trauer noch ganz frisch ist, ist dein Mann noch absolut mit sich beschäftigt. Er versucht die Situation zu erfassen, zu verstehen was passiert ist und den Verlust irgendwie in sein Weltbild einzuordnen. Oftmals sind wir dann gar nicht in der Lage unseren Blick nach außen zu wenden.
Dann hilft es, wenn Du als Partnerin einfühlsam und vorsichtig die Bedürfnisse deines Gegenübers erfragst und danach handelst. So zeigst Du deinem Schatz, dass er und seine Gefühle Dir wichtig sind. Und Du auch nicht böse bist, weil er im Moment nicht so auf Dich eingehen kann, wie er das normalerweise tun würde.
3. Hilfe anbieten
Hat dein Partner einen sehr engen Verlust erlitten, gibt es oft viele Formalitäten zu erledigen, mit denen ein Trauernder schnell überfordert sein kann. Gerade dann solltest Du ihm immer wieder aktiv deine Hilfe anbieten. Einige Dinge kannst Du deinem Mann sicherlich abnehmen, wenn Du Dich dazu in der Lage siehst. Und wenn es nur die Tatsache ist, dass Du ihm den Rücken von den alltäglichen Kleinigkeiten frei hältst, die erledigt werden müssen.
Auch wenn dein Mann nicht aktiv nach deiner Hilfe fragt, biete sie ihm trotzdem an. Er nimmt dadurch wahr, dass ein Mensch da ist, der ihn entlasten möchte. Und vielleicht hat er ja auch noch gar nicht realisiert, dass er nicht alles allein regeln muss. Dann wird er dankbar sein, dass Du da bist und ihm helfen willst.
4. Zeit schenken
Gönne deinem Partner während der Trauerphase eine Auszeit. Von seinen täglichen Pflichten, von kleinen Streitereien, die noch nicht geklärt wurden oder auch von Verpflichtungen, die Ihr gemeinsam zugesagt habt. Sorge dafür, dass er genug Zeit und Raum findet um mit seinen Gefühlen, dem Verlust und der Trauer klar zu kommen. Sag Einladungen ab, verschiebe einen eventuell anstehenden Urlaub und dränge nicht darauf, dass am Wochenende eigentlich der Rasen zum Mähen ansteht.
Wenn dein Schatz merkt, dass Du Verständnis für seine Situation hast, fällt es ihm leichter sich zu öffnen und seine Trauer auszuleben. So kann er den Verlust schneller verkraften und kommt bald wieder im Alltag an.
5. Da sein
Auch wenn Du vielleicht vor hattest, Dir eine Auszeit für Dich selbst zu gönnen. Bleibe an der Seite deines Partners. Oft hilft es schon, wenn Du einfach anwesend oder zumindest schnell erreichbar bist. Damit Du deinem Mann jederzeit zur Seite stehen kannst, wenn er bereit ist deine Hilfe anzunehmen. Oder einfach jemanden zum Reden braucht. Und auch wenn er nicht allein sein will. Du musst in der Zeit nichts tun oder sagen, schon gar keine Pläne machen oder Unternehmungen auf die Beine stellen. Es reicht schlicht und ergreifend deine Anwesenheit. Denn das ist es, was dein Schatz am meisten braucht.
Mit diesen Dingen hilfst Du deinem Partner dabei den Verlust zu verkraften. Und gemeinsam werdet Ihr die Phase der Trauer so leichter überstehen. Damit eure Beziehung an der Veränderung nicht zerbricht, sondern daran wachsen kann.
Für eine ZUKUNFT voller CHANCEN!